ENGAGEMENT LOHNT SICH
- Thomas Bergmann
- 3. Dez. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Kapitel 7:
Fortsetzung der Geschichte von Max und seinem Weg zum professionellen Forstmaschinenführer. Die Geschichte dient zur Vorstellung des Programms von Forstmaschinenführer.net mit allen Hintergründen und Möglichkeiten.
Beförderung
Es war unglaublich! Gerade was ich nie für möglich gehalten hatte, war passiert. Ich sollte Holger helfen Veränderungen in seinem Unternehmen zu schaffen und für uns als Mitarbeiter bessere Vorrausetzungen für die tägliche Arbeit einzurichten. Mir war klar, dass ich das niemals allein schaffen würde und mir das nötige Wissen dazu fehlte. Aber ich wollte Veränderungen und ich hatte mit Herrn Neumann einen Verbündeten, der über die nötigen Kenntnisse verfügte.
Zuerst erfuhr meine Freundin Anja von den Neuigkeiten. Ich erzählte ihr alles was Holger gesagt hatte und sich nun vorstellte.
„Das sind ja großartige Neuigkeiten! Ich freu mich für Dich,“ sagte Sie. „Hoffentlich bleibt Holger auch bei dieser Einstellung. Dann kann es in unserem Privatleben bestimmt auch bald etwas geordneter und ruhiger zugehen. Denk bitte daran, dass Du bald Papa wirst,“ fuhr sie augenzwinkernd fort.

„Wie könnte ich das vergessen!“ antwortete ich und gab ihr einen Kuss.
Am nächsten Morgen empfing Holger mich wiederum und nahm mich mit sich ins Büro. Es Lag im Obergeschoß über der Werkstatt und war die Residenz von Holger. Von hier aus konnte man das Betriebsgelände überblicken und hatte einen schönen Blick ins grüne und in den angrenzenden Wald.
Merkwürdig war nur, dass alle Kollegen gleichzeitig auf dem Platz waren und mich fragend ansahen. Das kam sonst fast nie vor, denn normalerweise hatte jeder seine eigene Tagesplanung und kam nur zum Platz, wenn etwas zu erledigen war.
Holger bedeutete mich an den Besprechungstisch zu setzen und war irgendwie komisch drauf. Ständig grinste er und machte merkwürdige Andeutungen wie „Na Max, hast Du die heutige Planung schon im Kopf?“ Was für eine Planung? Mein Plan war nun erstmal in den Wald zu fahren und Holz zu rücken.
Er setzte sich gegenüber von mir an den Tisch und lies die Bombe platzen: „Max, ich möchte dich heute offiziell zu unserem Einsatzleiter machen! Wie findest Du das?“
Wow! Wie ich das fand? Hallo, ich war nur ein Rückezugfahrer unter vielen! Wie sollte das denn gehen? Erlaubte er sich einen Scherz mit mir? Darum fragte ich vorsichtig: „Haben wir hier eine versteckte Kamera oder meinst Du das ernst?“
„Das ist mein voller Ernst Max!“ antwortete er. „Du weißt, dass ich andauernd unterwegs bin, um Holz zu verkaufen und neue Aufträge zu beschaffen. Da bleibt einiges liegen. Nach unserem gestrigen Gespräch und nachdem ich unsere „Wenn>Dann-Liste“ noch einmal durchgesehen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass wir jemanden brauchen, der die Einsätze koordiniert und mich entlastet. Ich denke, dann werden sich viele Probleme von selbst lösen und wer könnte so einen Job besser machen als Du?“ fuhr er fort.
„Wieso ich? Hier gibt es einige Kollegen, die viel länger hier sind als ich und das Unternehmen viel besser kennen,“ erwiderte ich.
Holger antwortete: „Das stimmt wohl, aber niemand von denen hat die Initiative ergriffen und versucht selbständig etwas zu unternehmen. Darum bist du genau betrachtet die beste und einzige Wahl für diesen Job!“

Ich war völlig sprachlos. Nachdem ich kurz überlegte, fragte ich ihn: „Wie soll das denn funktionieren? Ich habe meinen Job auf der Maschine und Du hast niemanden, der mich ersetzen würde.“
Darauf war Holger anscheinend vorbereitet, denn er antwortete sofort: „Du müsstest natürlich erstmal weiter Maschine fahren und wir werden gleichzeitig nach einem neuen Kollegen suchen. Wie Du weißt, ist das sowieso überfällig, da wir bei Urlaubs- oder Krankheitsfällen oft Maschinenausfälle haben. Am besten überlegen wir uns zuerst die wichtigsten Aufgaben und gehen diese dann ruhig neben der Arbeit an. Dann sehen wir wie weit wir kommen und nehmen uns vor, mindestens jede Woche einmal alles zu besprechen und die nächsten Schritte abzustimmen. So läuft erstmal alles weiter und wir haben dennoch etwas Neues in Gange.“
„Und Du bekommst natürlich auch eine Gehaltserhöhung von 2,00 € pro Stunde für diesen Job!“ setzte Holger noch einen drauf.
Das war alles zu schön um war zu sein! So fühlte es sich also an, wenn man die Dinge in die Hand nahm und Erfolg hatte! So gut hatte ich mich lange nicht gefühlt und war im Stillen wieder einmal froh, Herrn Neumann kennen gelernt zu haben.
Er stand auf und sagte: „Ich habe dazu alle Kollegen herkommen lassen und werde ihnen unser Vorhaben und deine neue Aufgabe vorstellen. Ich denke dann wird es für Dich einfacher und sie werden vielleicht motivierter mitarbeiten, wenn sie sehen das sich etwas zum Guten ändern lässt.“
Holger und ich gingen hinunter zu den wartenden Kollegen und er erzählte ihnen die ganze Geschichte von A-Z. Dabei stellte er die Ziele und zu erwartenden Änderungen in den Vordergrund und ermunterte sie alle, mit mir als ihrem neuen Einsatzleiter zusammenzuarbeiten und sich an allen Dingen zu beteiligen. Er machte das richtig gut, fand ich und war wieder froh so einen Chef zu haben.
Es folgten zwei arbeitsreiche Tage, an denen ich meine erste Aufgabe während meiner Arbeit und nach Feierabend in Angriff nahm: Es musste ein vollständiger, aber übersichtlicher Arbeitsauftrag und eine solide Auftragsplanung erstellt werden. Darauf hatten Holger und ich uns geeinigt und die Aufgaben vorerst geteilt. Er würde versuchen die Auftragsplanung für uns zu Papier zu bringen und ich wollte mit den Kollegen zusammen einen Entwurf für einen Arbeitsauftrag erstellen. Danach wollten wir alle zusammen endgültige Formulare für diese beiden Punkte festlegen und klären wie diese zu führen und zu nutzen wären.
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Ich kam mit meinen Gedanken wieder zurück in die Gegenwart und sann auf meinem neuen Harvester sitzend über das erlebte nach. Was war in den letzten zwölf Monaten nicht alles geschehen!
Die Sonne ging gerade auf und es gab einen herrlichen Tagesanbruch. Ich war hier, um eine Entscheidung zu treffen, die meinen Traum wahr werden lassen könnte aber mir auch viel Verantwortung auflasten würde. Was sollte ich tun? Auch die Tatsache diese Entscheidung treffen zu können, war ein echter Paukenschlag!
Dies alles war der Beginn eines völlig neuen Ansatzes für meine und unsere tägliche Arbeit als Forstmaschinenführer. Herr Neumann hatte uns in den letzten Monaten einen völlig neuen Blick für die Arbeit und viele neue Methoden für die Organisation im Alltag und Koordination zwischen Berufs- und Privatleben beigebracht.
War ich also schon bereit für den ultimativen Schritt oder sollte ich besser weiter als Forstmaschinenführer arbeiten? Bisher hatte es sich richtig gelohnt und war mittlerweile ein echter Traumjob geworden.
Ich verfiel wieder in Gedanken und dachte an die zeit meiner ersten Gehversuche als Einsatzleiter und die Höhen und Tiefen, die mich damals erwarteten…

Ende des 1. Teils
Die Fortsetzung von Max Müllers weiterem Weg erfolgt im März 2023. Der zweite Teil ist im Entstehen und es werden weitere Erfahrungen und Ergebnisse aus dem laufenden Trainingsprogramm in die Geschichte eingebracht.
So wird Max Müller die aktuellste Arbeitsweise von Forstmaschinenführer.net am besten widerspiegeln und Ihnen den größten Wert liefern.
Ich danke Ihnen für das bisherige Interesse und freue mich, Ihnen dann die weitere Erfolgsgeschichte von Max Müller erzählen zu können!
Thomas Bergmann
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