… der schnellste Weg zu deinem Ziel!
- Thomas Bergmann
- 26. Feb. 2022
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Apr. 2022
Zuerst einmal HERZLICHEN DANK!
...für die vielen Antworten und Mitteilungen von Ideen und Tipps auf die Umfrage zum Start des Fahrercoachings!
Mit so viel positiver Rückmeldung hatte ich nicht gerechnet und bin nun noch mehr davon überzeugt, dass wir mit dem Programm den richtigen und einen sehr wichtigen Weg einschlagen.
Des Weiteren muss ich auch etwas richtigstellen und entschuldige mich für die etwas irreführende Wortwahl des „Coachings“! Etliche Teilnehmer der Umfrage konnten damit nicht recht etwas anfangen und fragten was denn so ein „Lifestyleprogramm“ im Forst zu suchen hätte. Und damit haben sie natürlich völlig recht! Wir haben den Begriff einfach aus dem englischen Wort „Coach“ für „Trainer“ übernommen und wollten dem Programm damit einen modernen Namen geben. Um künftigen Missverständnissen vorzubeugen, reden wir daher aber ab jetzt nur noch von „Training“.
Allerdings bringt der Begriff „Training“ das Projekt auf den Punkt! Wir wollen Forstmaschinenführer trainieren, ausbilden und individuell ganz nach vorne bringen. So wie ein Leistungssportler niemals ohne Trainer versucht an die Spitze zu kommen, brauchen auch wir jede Hilfe, die wir bekommen können, um unsere Ziele zu erreichen!
Zur Sache: Um unser ganzes Programm mit allen Hintergründen und Möglichkeiten vorstellen zu können, habe ich mich entschlossen dies in Form einer Geschichte zu tun. Sie handelt von Max Müller, einem Forstmaschinenführer wie Du und Ich. Wir begleiten ihn auf seinem Weg vom Forstmaschinenführer im „Hamsterrad“ zu seinem eigenen Unternehmen. Dabei hat er noch genug Zeit, um für seine Familie in ihrem eigenen Haus da zu sein. Alle Namen, Orte und Begebenheiten darin sind frei erfunden und dienen nur zur Veranschaulichung der Situation.
Sie wird als Fortsetzung in mehreren Teilen im FORSTMASCHINEN-PROFI erscheinen und ist auch im Blog unserer Website auf Forstmaschinenführer.net zu lesen.
Dazu noch ein Hinweis: Wir möchten die Geschichte so nah wie möglich an eurem Alltag auszurichten. Vielleicht werdet ihr beim Lesen der Geschichte auf eure eigene Situation aufmerksam und meint, die könnte man gut mit in die Geschichte von Max einbauen (natürlich anonym). Dann freuen wir uns, wenn ihr uns das über das Kontaktformular der o.a. Website mitteilt oder einfach anruft. Vielleicht steht dann auch eine aktuelle Situation von Dir als Teil von Max und seiner Geschichte demnächst hier im FORSTMASCHINEN-PROFI!

Die Geschichte von Max und seinem Traum
Hintergrund: Max Müller ist in seinen Augen ein recht versierter Forstmaschinenführer. Nach seiner Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker ist er durch einen Aushilfsjob zufällig Maschinenführer im Forst geworden und liebt seinen Beruf seitdem sehr. Als Angestellter in einigen Forstunternehmen hat er schon alle möglichen Harvester und Rückeschlepper gefahren. Zu Beginn arbeitet Max bei dem alteingesessen Forstunternehmen Holger Schmidt in Stammhausen. Das Unternehmen besitzt 3 Harvester, 4 Forwarder und hat insgesamt 10 Mitarbeiter. Er sitzt seit geraumer Zeit auf einem Forwarder mit 5.500 h und arbeitet hinter einem Harvester her, den sein Kollege Tim fährt.
Und Max hat ein paar Wünsche und einen großen Traum: „Ich bin jetzt 27 Jahre alt und möchte möglichst bald ein eigenes Forstunternehmen mit je einem neuen Harvester und Forwarder gründen und mit meiner Freundin und künftigen Frau Anja ein schönes und geräumiges Haus bauen. Denn wir erwarten bald Nachwuchs und wollen es nicht bei einem Kind belassen.“
Leider weiß Max nicht wie sein Traum mit 14,50 €/Stunde und einem eigentlich nicht vorhandenen Privatleben wahr werden soll. Denn durch seine langen Arbeitszeiten kriselt es schon in der Beziehung mit Anja und so richtig zum Sparen für eine Maschinenfinanzierung kommt er damit auch nicht.
Nebenbei ärgert er sich täglich über die fehlende Unterstützung durch seine Kollegen und seinen Chef Holger. Als Forwarderfahrer ist er auf eine vernünftige Zuarbeit des Harvesters und im Allgemeinen auf eine Unterstützung aus der Firma angewiesen. Aber dort herrscht gelinde gesagt nur völlige Überarbeitung. Jeder ist auf sich allein gestellt und muss sehen, wie er klarkommt.
Dabei wäre es seiner Meinung nach gar nicht schwer eine vernünftige Organisation in die Firma zu bekommen. Es fehlt nur an einer guten Vorbereitung und Planung von Arbeitsaufträgen und einem echten Teamgeist unter den Kollegen. Aber jedes Mal, wenn er einen Vorschlag macht, wird alles nur kaputt diskutiert und am Ende ändert sich nichts.
Mittlerweile fühlt sich Max wie in einem Hamsterrad gefangen und weiß nicht, wie er allein etwas an seiner Situation ändern kann. Zumal er in den 6 Jahren seiner Tätigkeit als Maschinenführer schon dreimal die Firma gewechselt hat und jedes Mal nach anfänglicher Euphorie über die neue Stelle überall die gleichen Probleme herrschten.
Kapitel 1: Es reicht!
Auf meinem funkelnagelneuen Harvester sieht es einfach großartig aus! Mit Teppichboden ausgelegt und kompletter Vollausstattung die ich mir frei aussuchen konnte. Und ein nagelneuer Servicewagen mit Allrad, Tankstelle, Werkzeug und Komfortfahrerhaus gab es noch dazu. Ein echter Traum!
Nachdem die Maschine gestern geliefert wurde, bin ich heute Morgen schon im Dunkeln rausgefahren, um in der Stimmung eines herrlichen Sonnenaufgangs über meine Situation nachzudenken. Ich könnte jetzt eine Entscheidung treffen, die mein Leben verändern und meinen Traum wahr werden lassen würde. Aber bin ich schon bereit alle damit verbundenen Konsequenzen und Aufgaben zu meistern? Und wie konnte es überhaupt so schnell dazu kommen?
In solchen Situationen habe ich es mir zu Gewohnheit gemacht in meinem Tagebuch zu blättern und darin den Weg zu meiner jeweiligen Situation noch einmal zu überdenken. So wollte ich auch jetzt das letzte Jahr noch einmal in Ruhe durchgehen.
Vor genau einem Jahr also, saß ich auch auf meiner damaligen Maschine und musste eine Entscheidung treffen:
Wie jeden Morgen war ich früh zum Forwarder rausgefahren, um etwas zu schaffen. In der Nacht hatte es geregnet und die Befahrbarkeit der Fläche und der Wege war grenzwertig, aber es würde schon irgendwie gehen. Schließlich war Tim mit dem Harvester schon vor drei Tagen zur nächsten Fläche umgesetzt und ich hatte noch einen Tag zu tun, um ihm zu folgen. Mein Chef Holger hatte mich gestern Abend noch telefonisch gebeten die Fläche unbedingt fertig zu machen, da schon morgen das Holz an unseren damaligen Holzkäufer übergeben werden sollte. Also wollte ich Gas geben!
Aber der Harvester hatte noch eine weitere Fläche abgearbeitet hatte von der ich gar nichts wusste und die Rückeentfernung nahm auch immer mehr zu. Das Holz lag durch die Hanglage kreuz und quer wie Mikado Haufen durcheinander und ich sollte das in Rekordzeit rücken… Wie stellten die sich das eigentlich vor?
Schon seit Wochen ging das so. Vor Beginn einer neuen Fläche konnte Tim mir keine detaillierte Auskunft über die Holzmengen und mögliche Polterplätze geben, erwartete aber, dass ich „dran“ blieb. Denn im Gegensatz zu mir wurde er nach Festmetern bezahlt und ich im Stundenlohn. Er wollte durch die Fertigstellung der Rückung natürlich so schnell wie möglich an sein Geld kommen, tat aber wenig dafür, um es mir leichter zu machen. Und mein Chef Holger nervte mich ständig und meint: „Das müsste doch schneller gehen, so viel Holz liegt da doch gar nicht!“
Es war Mittwoch, der 15.07.2020, einen Tag vor meinem 28. Geburtstag. Gegen Mittag rief ich Holger also an: „Holger ich brauche noch einen Tag länger. Hier ist noch eine Fläche, von der ich nichts wusste und die Rückeentfernung nimmt auch immer mehr zu.“ Holger fing an zu schimpfen und meinte einem angeblichen Profi wie mir dürfe so etwas doch nicht passieren. Wie sollte er das denn seinem Holzkäufer erklären, usw. …
Ich war sprachlos! War das denn meine Schuld? Warum sollte ich dauernd die Kastanien aus dem Feuer holen und immer nur der Schuldige sein wenn die ihre Termine zu früh legten? Und was meinte er mit „einem angeblichen Profi“? Ich hatte mich zwar nie als ein Profi bezeichnet, war aber im Stillen der Meinung eine ordentliche Arbeit abzuliefern und empfand meine Tätigkeit als ziemlich professionell.
Also sah mich Holger gar nicht als Profi? Was sollte ich denn noch tun um endlich als ein richtig guter Fahrer anerkannt zu werden? Schließlich wollte ich bald mehr verdienen und wie Tim auch nach Leistung bezahlt werden oder einen deutlich höheren Stundenlohn erhalten. Aber wie sollte ich das erreichen, wenn alle gegen mich arbeiteten?
Und in meiner Beziehung mit Anja kriselte es damals auch. Sie war im 5. Monat schwanger und wollte seit langem einen richtigen Urlaub mit mir machen. Sie meinte, wenn das Kind da ist, wird es erstmal keinen Urlaub mehr geben. Aber immer kam beruflich etwas dazwischen und ausreichend Geld war für eine schöne Reise auch nicht da.
So ging es also nicht weiter! Ich dachte damals nur: „So sitze ich in 10 Jahren immer noch genauso hier und nichts hat sich verändert, außer dass ich meine Freundin auch noch los bin. Ich muss eine Entscheidung treffen. Es reicht!“
Kapitel 2: Soll ich, oder soll ich nicht?
Fortsetzung folgt …
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